Frauen von Obernheide

Dieses Bild zeigt das Mahnmal für die Frauen von der Obernheide
Mahnmal für die Frauen von Obernheide
Dieses Bild zeigt jüdische Zwangsarbeiterinnen bei Trümmerbeseitigung in der Obernstraße, Bremen
Jüdische Zwangsarbeiterinnen bei Trümmerbeseitigung in der Obernstraße, Bremen
10. Dezember 1944
Obernstraße, Bremen

In den Jahren 1944 und 1945 wurden jüdische Frauen aus Ungarn und Polen, die zuletzt im Lager Obernheide in Stuhr gefangen gehalten wurden, gezwungen im Bremer Stadtzentrum Trümmer zu beseitigen. Es waren ca. 500 ungarische Jüdinnen, die am 2. August 1944 am Hauptbahnhof in Bremen eintrafen. und ca. 300 polnische Jüdinnen, die am 28. August 1944 eintrafen. Sie wurden zuerst untergebracht in den ehem. Pferdeställen der Hindenburg-Kaserne in Bremen-Huckelriede. Nachdem dieses Lager von den Alliierten bombardiert wurde, brachte man sie zum Lager Oberheide bei Stuhr.Sechs von ihnen starben dort. Zwei dort geborene Babys wurden in das KZ Bergen-Belsen gebracht. Zum Kriegsende deportierte die SS die Frauen nach Bergen-Belsen, wo viele starben, auch noch nach der Befreiung. Registriert wurden namentlich bis heute 342 Frauen von Obernheide.

In Folge der Bombardierungen durch die alliierten Fliegerangriffe lag die Innenstadt in Trümmern. Täglich mussten die bereits entkräfteten Frauen zu Fuß von Stuhr nach Bremen laufen, was vor allem in den kalten Wintermonaten einer mörderischen Tortur gleichkam, die viele nicht überlebt haben.
Nach dem Krieg gingen viele der Überlebenden nach Israel, aber auch zurück nach Ungarn.

Auf Initiative von Hartmut Müller[fn]Vergl. dazu: Hartmut Müller; Die Frauen von Obernheide Bremen 1988[/fn], ehem. Leiter des Bremer Staatsarchivs, entstand in der Nähe des Silbersees in Stuhr ein Denkmal für die ungarischen Frauen von Obernheide. Einige von ihnen besuchten Bremen und stellten sich bei der „Nacht der Jugend“ den Fragen bremischer Jugendlichen.

Quellen: Lilly Kertesz: „Von den Flammen verzehrt. Erinnerungen einer ungarischen Jüdin.“ Bremen 1999, S. 230 und S. 116.
Archiv der Gedenkstätte Bergen-Belsen: Auszug KZ BB_Frauen aus NG Obernheide.xls.

Veröffentlicht am und aktualisiert am 15. Januar 2019

Ein Hinweis zu “Frauen von Obernheide”

  1. Lennart SPIRA sagt:

    Hallo
    Eventuell war meine Mutter (Sara Grinberg) und meine Tante (Chana Grinberg) in Obernheide.
    Haben Sie die Namesliste der Frauen?

    Die Waren in Bremen-Hindenburgkaserne und kamen nach einem langen Marsch nach Bergen-Belsen, irgendwann Winter 1944 / 1945.

  2. Ilse Zelle sagt:

    Nur in Kürze: Es waren ca. 500 ungarische Jüdinnen und ca. 300 polnische Jüdinnen. Sechs von ihnen starben in Obernheide. Zwei dort geborene Babys wurden in das KZ Bergen-Belsen gebracht. Zum Kriegsende deportierte die SS die Frauen nach Bergen-Belsen, wo viele starben, auch noch nach der Befreiung. Registriert wurden namentlich bis heute 342 Frauen von Obernheide.
    Weitere Infos unter https://www.stuhr.de/daten/Spurensuche-Obernheide/home.htm

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