Ab März 1933 eröffneten die Nationalsozialisten in allen Teilen Deutschlands Konzentrationslager mit unterschiedlichen Zuständigkeiten. Kaum etwas vollzog sich in Deutschland öffentlicher, als die Überführung von Schutzhäftlingen in diese frühen KZ. Die gleichgeschaltete Presse berichtete täglich über die gelegentlich als Umerziehung deklarierten Maßnahmen der „Schutzhaft“. So teilten z. B. die „Bremer Nachrichten“ am 2. April 1933 […]
Die Häftlinge des Gröpelinger KZ-Außenlagers „Schützenhof“[fn]Bilder und Texte nach einem Plakat der Geschichtswerkstatt Gröpelingen e.V. zur Rathausausstellung „Ein KZ wird geräumt“ im Jahr 2003[/fn] mussten täglich den Weg zu ihren Zwangsarbeitsstellen auf der Deschimag-Werft (AG-Weser) zu Fuß zurücklegen. Unter Bewachung von Marinesoldaten in spezieller grüner Uniform und eines SS-Offiziers schleppten sie sich morgens vom Schützenhof […]
Klaas Touber wurde am 27.7.1922 in Amsterdam geboren und starb am 23.01.2011 in Almere. Er war verheiratet mit Dirkje Touber-geb. van der Tweel und hatte zwei Kinder. Anfang 1943 wurde Klaas Touber als 20-Jähriger zwangsweise von den Nazis, die sein Land besetzt hatten, zum Arbeiten nach Deutschland verschleppt. In Bremen wurde er als Zwangsarbeiter auf der […]
Der Beamte Friedrich Linnemann, geboren 1903, arbeitete bei der Kripo in Bremen, ehe er 1937 zur Gestapo wechselte. Im „Judenreferat“, das im Nachbarhaus des Polizeihauses am Wall untergebracht war, bereitete er mit anderen die brutale Deportation der Bremer Juden 1941 nach Minsk mit vor. Ende 1943 ging Linnemann nach Athen und wurde dort Mitarbeiter im Judenreferat. In […]
Im Oktober 1943 errichtete die SS in Bremen-Farge ein Konzentrationslager, um den Bau des Werftbunkers „Valentin“ mit Arbeitskräften zu versorgen. Der Bunker war eines der größten Rüstungsprojekte der Nationalsozialisten. In seiner unmittelbaren Umgebung befanden sich sieben unterschiedliche Lager für Zwangsarbeiter*innen. Das KZ Bremen-Farge war ein Außenlager des KZ Neuengamme bei Hamburg . Um die deutsche Wirtschaft […]
Auf dem Gelände der heutigen Stahlwerke Bremen befand sich von 1935 – 1945 ein großes Lager für KZ-Häftlinge, Kriegsgefangene (Franzosen, Engländer und Kanadier, Russen und Polen) und Zwangsarbeiter. Es handelt sich dabei um das Lager Riespott oder auch Osterort genannt. Ursprünglich wurden es 1932 gebaut um sog. Arbeitsdienstwillige unterzubringen, die u.a. beim Deichbau oder der […]
„Großmutter ging ohne Abschied ins Wasser. Bei der Bremer Vulkan-Werft war ein kleiner Anleger, dort fand man eine Flasche Korn und ihre Schuhe. Fünf Tage später wurde ihre Leiche gefunden.“ Mehr weiß Enkelin Wilma über den Tod ihrer Großmutter Marie Huntemann aus der Schillerstraße 53 (heute Fährer Kämpe 101) nicht zu sagen. Im Juli 1942 […]
Am 5. Juli 1925 wurde von der Israelitischen Gemeinde Bremen in einer Villa in Gröpelingen ein eigenes Altersheim eingerichtet. Initiatoren waren Dr. Leopold Rosenak, der erste Rabbiner der Gemeinde, der Bremer Kaufmann Jacob Meyer sowie die Geschäftsinhaberin Auguste Michel. Letztere wurde nach kurzer Zeit Vorsitzende der Administration und übte diese Funktion bis zu ihrer Flucht […]
[fn]Zit n. W. Hundertmark; bearbeitet von Redaktionsgruppe SPURENSUCHE[/fn]Im Jahre 1932 führte die KPD im „Veranstaltungs- und Restaurationslokal Casino“ Einheitsfrontveranstaltungen durch. Bis zur Errichtung der faschistischen Diktatur fanden hier auch von der KPD organisierte Filmveranstaltungen statt, die bei der Arbeiterschaft sehr beliebt waren. Aber auch der Herausgeber des „Stürmers“, Julius Streicher, hielt hier eine Hetzrede unter […]
Carl Friedrich Wilhelm Borgward wurde am 10. November 1890 in Hamburg-Altona geboren. Nach einer schweren Verletzung im Ersten Weltkrieg fing er als Ingenieur bei den Carl Francke Werken in der Neustadt an. 1919 kaufte er sich in die Bremer Reifenindustrie GmbH ein. Nach und nach baute Borgward sein autoindustrielles Werk aus. 1938 trat Borgward der […]