Bre­mer als Lei­ter der Ghet­to­ver­wal­tung in Lódz‘

Hans Biebow in Gefangenschaft
Hans Biebow in Gefangenschaft
"Umsiedlung" der jüdischen Bewohner aus Lódz´ in das 1940 errichtete Ghetto
1. Mai 1940
Lui­sen­thal 26, Bre­men

Hans Bie­bow, wur­de 1902 in Bre­men ge­bo­ren und starb am 23. Juni 1947 in Lódz‘ durch Exe­ku­ti­on. Er war Lei­ter der deut­schen Ver­wal­tung des Ghet­tos Litz­mann­stadt in Lódz‘.

Als Sohn ei­nes Bre­mer Ver­si­che­rungs­di­rek­tors wur­de Bie­bow Bank- und Han­dels­kauf­mann im Ge­trei­de- und Kaf­fee­han­del.  Er be­saß spä­ter eine ei­ge­ne Kaf­fee­fir­ma und wohn­te im Lui­sen­thal 26. Im Jahr 1937 be­an­trag­te er die Mit­glied­schaft in der NS­DAP, die ihm An­fang 1939 ge­währt wur­de.
Am 1. Mai 1940 wur­de er von Rein­hard Heyd­rich, Chef des SS-Si­cher­heits­am­tes in Ber­lin, zum Lei­ter der „Er­näh­rungs- und Wirt­schafts­stel­le Ghet­to“ er­nannt. Er wur­de da­mit zum obers­ten Vor­ge­setz­ter der 250 Mit­ar­bei­ter des Stabs der deut­schen Ghet­to-Ver­wal­tung in Lodz. An­fang 1942 wur­den un­ter sei­ner Ver­ant­wor­tung von dort die Sin­ti und Roma mit To­des­trans­por­ten in das Ver­nich­tungs­la­ger Chelm­no (Kulm­hof), etwa 55 km von Lódź de­por­tiert und dort als ers­te Op­fer ver­gast. Zwi­schen dem 16. Ja­nu­ar und 2. April 1942 wur­den min­des­tens 44.000 Get­to­in­sas­sen in das Ver­nich­tungs­la­ger ver­schleppt und im Früh­jahr 1942 10.915 Ju­den er­mor­det.

Nach dem Krieg tauch­te Bie­bow un­ter, wur­de aber von ei­nem Ghet­to-In­sas­sen ent­deckt und von den Al­li­ier­ten nach Po­len aus­ge­lie­fert. Er wur­de in Lódz‘ vor Ge­richt ge­stellt und am 23. Juni 1947 exe­ku­tiert.

Im Bri­tish Pa­the Ar­chiv be­fin­det sich un­ter dem fol­gen­den Link ein Film­aus­schnitt über die Ver­hand­lung ge­gen Bie­bow.

Mehr dazu un­ter Chronik Horn so­wie un­ter Wikipedia

Veröffentlicht am und aktualisiert am 2. April 2018

Ein Hinweis zu “Bremer als Leiter der Ghettoverwaltung in Lódz‘”

  1. Peter Meyer-Odewald sagt:

    Ver­bun­den mit herz­li­chen Grü­ßen:

    Ist der To­ges­tag zu­tref­fend? Sonst ist meis­tens vom 24.6. die Rede.
    Und be­ste­hen Er­kennt­nis­se, wie lan­ge sei­ne Fir­ma noch be­stan­den hat­te?

    Pe­ter Mey­er-Ode­wald

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