Vom 29. Juni bis zum 3. August 1943 waren sieben spanische Zivilinternierte im Gestapogefängnis Ostertor inhaftiert. Die Zeit, die sie dort in Abschiebehaft verbrachten ist nur eine Station ihrer langen Verfolgungsgeschichte. Manuel Bonich Canizares, Manuel Gaciño Calo, Francisco Gil Gonzalez, Pedro Martinez, Luis Queija, José Rosa und Pedro Maria Urquijo[1] waren Besatzungsmitglieder des Frachtschiffes „Panama […]
Hinweis! Dieser Text enthält explizite Schilderungen von Gewalt. Oskar Drees, geboren am 2. Mai 1889 in Burhave, war führender Funktionär des Arbeitersports nicht nur in Bremen, sondern in ganz Deutschland. In den Arbeiter-Turn- und Sportverein Buntentor trat er 1919 ein. Er galt als Streiter und Chefideologe des Arbeitersports. In der „Freie Sportwoche“, der Bremer Zeitung […]
Die katalanische Kleinstadt Navàs (Provinz Barcelona) war 2016 die erste Gemeinde, die in Spanien Stolpersteine verlegen ließ. Am 29. Januar 2019 kam ein weiterer Stein hinzu, für Miquel Obradors Mas, der im Sommer 1944 in das KZ-Außenlager Bremen-Farge eingewiesen wurde. Miquel Obradors wurde am 13. September 1900 in Navàs geboren. Er war Mitglied in der anarchosyndikalistischen Gewerkschaft […]
Cayo Pelegay Villoque wurde am 22. April 1898 in der spanischen Gemeinde Boquiñeni (Region Aragón) geboren. Er war Farmer und Mitglied der marxistischen Gewerkschaft Unión General de Trabajadores (UGT). Zwei seiner älteren Brüder waren ebenfalls politisch aktiv. Marcial Pelegay Villoque war Gemeinderat der sozialistischen Partei PSOE und Bürgermeister des Dorfes. Miguel Pelegay Villoque engagierte sich […]
Der Bremer Polizist Friedrich „Fietje“ Bellmer wurde nach der Befreiung der besetzten Niederlande wegen seines Anteils an der Erschießung mehrerer Geiseln und Widerstandskämpfer*innen von einem niederländischen Gericht zum Tode verurteilt. Geboren wurde er am 20. Oktober 1897 in Geestemünde, heute ein Stadtteil von Bremerhaven. Im Ersten Weltkrieg war er bei den Feldjägern. Die Verwundung infolge […]
1910 errichteten Bremer Kaufleute an der Sebaldsbrücker Heerstr. eine Kakao- und Schokoladenfabrik, die ab 1922 den Namen „Goldina AG“ erhielt. Ab dem 1. Januar 1940 wurde der Betrieb „infolge der durch den Krieg entstandenen Rohstoffknappheit“ stillgelegt. Die leeren Fabrikhallen wurden danach als Unterkunft für Zwangsarbeiter genützt, darunter sowohl Arbeiter aus Polen, als auch „Zivilarbeiter“ aus den […]
Im Jahr 1943 richtete die Organisation Todt (OT) westlich von Schwanewede die Lager Heidkamp I und II ein. Die dort untergebrachten Zwangsarbeiter*innen wurden beim Bau des Bunker „Valentin“ und anderen Bauprojekten in der Umgebung eingesetzt. Die OT war eine paramilitärische Bauorganisation, die kriegswichtige Projekte, wie den „Westwall“ oder den „Atlantikwall“ umsetzte.[1] Dabei griff die OT […]
Adolf Frank (geb. 24. Juni 1879 Bremen) wurde während des Nationalsozialismus wegen seiner jüdischen Abstammung verfolgt, interniert und überlebte. Im Juni 1947 füllte er den Meldebogen auf Grund des Gesetzes zur Befreiung vom Nationalsozialismus (sog. Entnazifizierung) aus. Das Verfahren war gedacht zur Aufdeckung und Ahndung von NS-Verbrechen. Wieso gab es den Verdacht, dass ein Mann, […]
Ende 1929, Anfang 1930 herrscht in Deutschland eine tiefe wirtschaftliche Krise. Viele Leute sind arbeitslos. Kampfgruppen der verschiedenen politischen Parteien und Verbände führen Straßenschlachten durch. Johann Gossel (geb. 1899) aus dem Buntentor schließt sich in dieser Zeit dem hiesigen SA-Sturm 3/75 an. Vorher hat er vermutlich während eines Aufenthaltes in Murnau/Bayern, damals ein richtig „braunes Nest“, […]
Am 2. März 1933 hielt der Kommunist Jakob Pfarr in Vegesack auf der „Meckerwiese“ am Lobbendorfer Pol eine kämpferische Rede gegen die neuen faschistischen Machthaber und warnte vor einer drohenden Kriegsgefahr. Die Freifläche vor dem Haupttor der Vulkan-Werft war ein traditioneller Versammlungsort der Gewerkschafts- und der Arbeiterbewegung und bis Anfang dieses Jahrhunderts Sammlungsort für den […]