Am 2. März 1933 hielt der Kommunist Jakob Pfarr in Vegesack auf der „Meckerwiese“ am Lobbendorfer Pol eine kämpferische Rede gegen die neuen faschistischen Machthaber und warnte vor einer drohenden Kriegsgefahr. Die Freifläche vor dem Haupttor der Vulkan-Werft war ein traditioneller Versammlungsort der Gewerkschafts- und der Arbeiterbewegung und bis Anfang dieses Jahrhunderts Sammlungsort für den […]
Nach der Deportation im März 1943 noch in Bremen lebende Sinti und Roma sollten aufgrund des „Auschwitz-Erlasses“ Himmlers und des Schnellbriefes vom 29. Januar 1943 sterilisiert werden: „III. Soweit der II 3 bis 9 angeführte Personenkreis von der Einweisung in das Konzentrationslager ausgenommen wird, ist wie folgt zu verfahren: Die Einwilligung zur Unfruchtbarmachung der über […]
Wilhelm Dierks, geboren am 9. Dezember 1900, Sohn des Schneidermeisters Johann Christoff Dierks und dessen Ehefrau Magdalene (geb. Becker), wuchs in der östlichen Vorstadt und im Stephani-Viertel auf. Sein Elternhaus, seit den 1920er Jahren in Borgfeld in der Katrepeler Straße 40, blieb über das Kriegsende 1945 hinaus sein Bezugspunkt. Er besuchte die Volksschule und absolvierte […]
Das Ehepaar Ferdinand und Margarethe Stephan, geb. Schmidt, hatte sieben Kinder. Von der Familie überlebten lediglich drei Kinder die NS-Verfolgung. Einer von ihnen war R. Stephan. Mit 11 Jahren wurde R. Stephan im März 1943 nach Auschwitz-Birkenau deportiert. 1944 kam er in das KZ Buchenwald. Es folgte das KZ Mittelbau-Dora bei Nordhausen (Thüringen) am Rande des […]
Zu den Auflagen, die den Sinti und Roma gemacht wurden, gehörte auch das Verbot mit „Ariern“ Umgang zu haben. Das Verfahren war nach Aussage des Kriminalsekretärs und Leiters der „Dienststelle für Zigeunerfragen“ Wilhelm Mündtrath folgendermaßen geregelt: „Aus dem Publikum oder auf dem Polizeiwege ging bei der Kripoleitstelle eine Meldung ein. Diese Meldung wurde sodann auf […]
Das Areal am Torfhafen war in der NS-Zeit, neben der Stiftstraße in Walle, ein Ort, an dem viele Sinti und Roma mit ihren Wohnwagen stehen mussten. Auch im weiteren Verlauf der Eickedorfer Straße standen Wohnwagen. Anton Schmidt erinnert sich, dass „damals am Torfkanal zirka 30–40 Wohnwagen“ standen. Hier standen nachweislich auch die Wohn- und Betriebswagen […]
Arnold Braun wurde am 31. August 1914 in Levern geboren. Er verbrachte seine Kindheit in Rotterdam. Seine Frau Martha, geb. Trollmann, war in Ohrdorf, im Kreis Gifhorn, am 10. August 1915 geboren worden. Ihre Eltern waren Hermann und Anna, geb. Steinbach, Trollmann. Beide Ehepartner waren evangelisch. Am 10. April 1940 heirateten sie in dem Geburtsort […]
Drei Transporte mit Sinti und Roma aus Nordwestdeutschland verließen ab dem 8. März 1943 Bremen, wo die Menschen zuvor auf dem Schlachthof festgehalten worden waren. Unter ihnen befand sich der Bremer Sinto Rudolf Schmidt, der nach 1945 in schockierender Offenheit und mit eindringlichen Worten in seinem ‚Wiedergutmachungsverfahren‘ seine Erlebnisse in Auschwitz-Birkenau schilderte. In dem „Zigeunerfamilienlager“ wurde […]
Hedwig Trollmann gehörte der großen Familie Trollmann an. Im März 1943 wohnte sie am Torfhafen im Findorff. Von hier wurde die 19jährige mit ihrem Kind über den Bremer Schlachthof nach Auschwitz-Birkenau deportiert. 1986 sagte sie in einem Prozess gegen einen SS-Wachmann über ihre Verfolgung aus: „Am 8. Mai [richtig: März] 1943 wurde ich in Bremen […]
Bei Gräbern von Sinti und Roma, die die NS-Verfolgung überlebten, handelt es um wichtige erinnerungskulturelle Orte, die weit über den Bereich der familiären, privaten Trauer hinausreichen. Sie können – sensiblen Umgang vorausgesetzt – wichtige Bestandteile der politischen Bildungsarbeit sein. Was aber, wenn diese Grabstätten verloren gingen, weil z.B. die Grabnutzung ausläuft und sie aus der […]