Das Ernährungs- und Wirtschaftsamt in Bremen war 1943 untergebracht im Bahnhofshotel am Herdentorsteinweg. Amtsleiter war dort der Regierungsrat Walther Mayer. In seine Zuständigkeit fiel die Verwertung von „gebrauchtes Haushaltsgut“, das aus dem geraubten Besitz niederländischer Juden stammte. Nachdem diese in das Durchgangslager Westerbork verwiesen worden waren, von dem sie später in die osteuropäischen Vernichtungslager deportiert […]
Bereits während der Herrschaft der Nationalsozialisten in Bremen machten sich Mitglieder der linken Parteien, wie SPD, KPD, KPO[1], SAP[2] und ISK[3], gemeinsam in illegalen Kreisen Gedanken über die Zeit nach der Befreiung. Am 29. April 1945, also nur wenige Tage nachdem britische und amerikanische Truppen Bremen befreit hatten, verlangten Adolf Ehlers und Hermann Wolters im […]
Der gelernte Fließenpresser Erich Ukrow (1896-1965) stammte ursprünglich aus einer Arbeiterfamilie in Hermsdorf/Brandenburg. Im Ersten Weltkrieg meldet er sich als Kriegsfreiwilliger. Als Gefreiter erleidet er an der West-Front eine Gasvergiftung. 1918 wird er aus dem Heer entlassen, schließt sich jedoch anschließend für kurze Zeit einem Freikorps im Baltikum an, das in Lettland und Litauen aktiv […]
Über Bremer SPD-Frauen in der Nachkriegszeit zu sprechen, ohne Anna Stiegler zu erwähnen – das geht gar nicht. Anna Stiegler wurde am 21. April 1881 in Penzlin/Güstrow (Mecklenburg) geboren und zog 1903 gemeinsam mit ihrem ersten Ehemann, dem Schneidermeister Konrad Vogt, nach Blumenthal. Nach dem Parteitag der SPD im Jahr 1904 schloss sie sich einer […]
„Wir haben uns schon im Bunker geschworen, sofort wieder anzufangen, wenn der Krieg zu Ende wäre – und das haben wir dann auch getan“. Originalton von Gertrud Maaß, spätere SPD-Bürgerschaftsabgeordnete. Der Krieg war in Bremen im Morgengrauen des 27. April 1945 zu Ende. Nach Einnahme Bremens durch britische Kampftruppen übernahm eine US-Militärregierung die Besetzung der […]
Heinrich Hermann Gross, laut Melderegisterkartei auch Imhoff genannt, wurde am 25. Dezember 1914 in Bremen geboren. Er hatte zwei Brüder und eine Schwester. Er war ledig. Seine Schwester beging 1938 Selbstmord. Gross war längere Zeit in einem Heim für Jugendliche in der Neuenlander Str. 107 und in den „Arbeitsstätten“ im Buntentorsteinweg 94 untergebracht. Das Landgericht […]
Der Bremer Paul Beewen, Jahrgang 1909, kam am 1. Februar 1936 für einige Monate ins Teufelsmoorlager. Ende April wurde er wieder entlassen. Die Bremer Behörde für Wohlfahrt meldete dagegen Bedenken an, da aus Sicht der Behörde Beewen wiederholt kriminell in Erscheinung getreten wäre[fn]Staatsarchiv Bremen 4,13/1-W.-Nr.30[/fn]. Zu diesem Zeitpunkt war Beewen verheiratet und hatte 3 Kinder. Als […]
1955 wurde der Personenverkehr auf der Strecke Bremen – Thedinghausen, die im Jahr 1910 in Betrieb genommen worden war, eingestellt. Zehn Jahre davor, in den Jahren 1944/1945, wurden an dieser Strecke niederländische Zwangsarbeiter beschäftigt. Sie mussten an dieser Trasse Wartungsarbeiten durchführen. Untergebracht waren sie in einem O.T. Lager (Organisation Todt) in Kirchhuchting. Die Bahnstrecke war […]
Beim Aufräumen ihres Kellers fallen im Jahr 2021 Johanna Geschwinde aus Braunschweig einige Hefte in die Hände, die eine handschriftliche Sammlung von Erlebnissen während der Zeit der Kinderlandverschickung nach Thalitter (Hessen) enthalten. Sie gehörten ihrer Großmutter, Frieda Gries, und ihrer Mutter, Antje Gries, und wurden bisher nicht beachtet. Sie enthalten Hinweise auf die sog. Kinderlandverschickung, […]
Als Johann Friedrich (genannt Hans) Stöver (geboren 9. August 1899) 1981 in Bremen starb, hatte er für seinen Anteil an der Verfolgung von politischen Gegnern und jüdischen Bürgern in den Niederlanden kaum gebüßt, obwohl er 1950 dort zum Tode verurteilt wurde. Stöver trat 1919 der Polizei in Bremen bei. 1933 kam er zur Kripo, die […]