Im Ellener Hof sollten nach den vereinseigenen Statuten „sittlich verwahrloste Kinder, welche den Einflüssen einer verderblichen Umgebung unterliegen oder bereits in Strafanstalten eingesessen haben“ aufgenommen werden. Vorsteher des Heims war von 1928 bis 1957 das NSDAP-Mitglied Georg Rehse, ein gelernter Lehrer. Seine Frau Else geb. Fies hatte währenddessen als „Hausmutter“, gleichfalls eine zentrale Position im […]
Zuerst über 200 Jahre in der Innenstadt neben dem Dom gelegen, wurde das St. Petri Waisenhaus 1922 nach Osterholz verlegt. Hier nahm die Einrichtung hilfsbedürftige elternlose männliche Kinder und Jugendliche auf. Träger des Vereins war die Diakonie des St. Petri Doms in Bremen. Während der Zeit des Nationalsozialismus sollten im Heim „alle erbgesunden und rassisch […]
Der „Hartmannshof“ wurde bereits 1869 als sogenannte Rettungsanstalt für Mädchen der Inneren Mission gegründet. Später übertrug man die Trägerschaft an der Verein für den Ellener Hof, doch Ende 1933 ging er in die staatliche Obhut des Jugendamtes über. Im Heim wurden Kinder und weibliche Jugendliche untergebracht. Nach der vorherrschenden Ideologie der „Volksgemeinschaft“ entwickelten die Nationalsozialisten […]
Oktober 1928 wurde das ursprüngliche Bremer Waisenhaus für Mädchen der Inneren Mission aufgegeben. Die Mädchen wurden anschließend in einer Villa nebenan untergebracht. Dies betraf vor allem „leichtere Erziehungsfälle“. Die „schweren Fälle“ kamen in die anderen bremischen Mädchenheime, wie das Marthasheim, das Isenbergheim und den Hartmannshof. Jedoch durften diese als „leichtere Erziehungsfälle“ eingestuften Mädchen nicht Mitglied […]
Ohne lange zu zögern machten sich die Nazis nach der Machtübergabe am 30. Januar 1933 an die Zerschlagung des politischen Widerstandes der Arbeiterbewegung und deren kulturellen Symbole. So waren neben den ebenfalls von Bernhard Hoetger geschaffenen Plastiken am ehemaligen Gewerkschaftshaus (heute Volkshaus/d. A.) auch das Ehrenmal für die gefallenen Verteidiger der Bremer Räterepublik auf dem […]
Ende des 19. Jahrhunderts setzte eine Ausreisewelle der jüdischen Bevölkerung aus Polen nach Deutschland und von dort nach Übersee, insbesondere nach den USA und später nach Süd- und Mittelamerika, ein. Grund waren die in Polen erlebten Pogrome und die damalige Wirtschaftskrise. Ein Teil von ihnen blieb in Bremen. Entweder, weil sie hier Verwandte oder Arbeit […]
Die NS-Verfolgung der Sintezza Mariechen Franz ist einer der am besten dokumentierten Fälle in Bremen. Mariechen wurde am 21. September 1927 in Riepe (bei Aurich) geboren. Ihre Mutter, Maria Franz, ist bei der Geburt selber erst 18 Jahre alt. Die Mutter gab bei einer Vernehmung durch die Kölner Kriminalpolizei an, dass sie den genauen Tag […]
Das Marthasheim wurde 1873 mit der finanziellen Hilfe Emmy Kulenkampffs in der Osterstraße 21 eingerichtet. Aus dem Verein für Innere Mission, dem Bremer Ortsverein Freundinnen junger Mädchen und der Mägdeherberge Marthasheim ging die Bahnhofsmission hervor. Bereits wenige Monate nach deren Gründung wurde eine hauptamtliche „Berufsarbeiterin“ eingestellt, die sich auf dem Bahnhof aufhielt, um den ankommenden […]
Nach dem Versailler Vertrag von 1919 musste Deutschland seine Kolonien – von ihr als „Schutzgebiete bezeichnet – abtreten. Dennoch versuchte man in der Weimarer Zeit die koloniale Tradition weiterhin zu pflegen. Insbesondere die Nationalsozialisten griffen hierauf zurück. Ab 27. Mai 1938 tagten in Bremen die Mitglieder des Reichskolonialbundes, eine Gliederung der NSDAP, in Bremen. Und […]
Hermann Heinrich Wilhelm Lumm wurde am 2. März 1912 in Bremen geboren. Er besuchte in Bremen das Realgymnasium, das jetzige Gymnasium an der Hermann – Böse-Str. Im Mai 1938 erhielt er vom SS-Sippenamt die Erlaubnis, Selma Laue zu heiraten. Aus der Ehe gingen sechs Töchter und ein Sohn hervor. Lumm gehörte bereits als junger Mann […]