Emil Theil kam am 19. Juli 1893 in einer sozialdemokratisch geprägten Leipziger Arbeiterfamilie zur Welt. Als Eisendreher war er auf einer Schiffswerft in Kiel beschäftigt. Bereits 1911 trat er sowohl in die SPD, wie auch in die Gewerkschaft ein. Später organisierte er sich in der USPD. In Kiel wurde Januar 1918 unter seiner Leitung einen Streik in einer Munitionsfabrik durchgeführt. In Folge dessen wurde Theil in Festungshaft genommen, wurde aber vom Arbeiter- und Soldatenrat mit Beginn der Novemberrevolution im Herbst 1918 befreit. Er wurde anschließend als Stadtverordneter gewählt.
1920 kam Emil Theil als Geschäftsführer des Metallarbeiterverbandes nach Bremen und wohnte Auf der Wachsbleiche 2 in Horn. Bereits ein Jahr später zog er als Abgeordneter in die Bremer Bürgerschaft ein, der er bis 1933 angehörte. Gleichzeitig war er von 1927-1933 Sekretär der Bremer Konsumgenossenschaft „Vorwärts“.
1933 begann für ihn die Zeit der Inhaftierungen und Verfolgungen durch die Nationalsozialisten. Zunächst für fünf Monate in „Schutzhaft“ im Konzentrationslager Mißler eingeliefert, wurde er 1935 nach einem Prozess für zehn Monate ins Gefängnis und wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ für zwei Jahre in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Dachau überführt. Die letzte Inhaftierung erfolgte nach dem Attentat vom 20. Juli 1944. Zwischenzeitlich arbeitete Emil Theil auf der AG Weser.
Nach dem Zusammenbruch stellte Theil sich ab Juli 1945 für den Wiederaufbau Bremens zur Verfügung. Als Senator für das Bauwesen (1945–1955) verantwortete er den Wiederaufbau der zerstörten Stadt. Von 1960 bis 1961 war Theil kurzzeitig Mitglied des Deutschen Bundestags, weil er als Listennachfolger dem plötzlich verstorbenen Philip Wehr folgte. Emil Theil verstarb am 27. Dezember 1968 in Bremen.
Die nach ihm benannte Senator-Theil-Straße in Obervieland erinnert an diesem aufrechten Sozialdemokraten.