Wil­li Mül­ler’s Brie­fe aus Dach­au

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Willi Müller
Dieses Bild zeigt einen Brief von Willi Müller an seine Mutter
Brief von Willi Müller an seine Mutter
12. Juli 1933
Wi­chern­stra­ße 14, Bre­men

Wil­li (Wil­helm Ernst) Mül­ler war von 1912 bis 1919 See­mann. Er war im Trans­port­ar­bei­ter­ver­band und im Deut­schen See­manns­bund or­ga­ni­siert und trat 1929 in die KPD ein. 1933 wur­de er als Kan­di­dat für die Bür­ger­schaft auf­ge­stellt und muss­te von Ja­nu­ar an in der Il­le­ga­li­tät le­ben. Beim See­manns­bund lernt er sei­ne spä­te­re Frau Alma Gross ken­nen, die dort als Schreib­kraft ar­bei­tet.
Mül­ler wirkt mit bei der Her­stel­lung der il­le­ga­len Zei­tung „Der Scheinwerfer“ und an­de­ren Pu­bli­ka­tio­nen. Am 12. Juli 1933 wur­de er ver­haf­tet und im sog. Gos­sel-Haus, der ehe­ma­li­gen Zen­tra­le der KPD, die von den Na­zis ent­eig­net wor­den war, schwer miss­han­delt. Im Juni 1934 wur­den er und wei­te­re 88 Kom­mu­nis­ten zu drei Jah­ren Zucht­haus ver­ur­teilt; an­schlie­ßend wur­de er in das KZ Sach­sen­hau­sen ein­ge­lie­fert, aus dem er im März 1938 ent­las­sen wur­de.
Nur fünf Mo­na­te spä­ter wur­de er we­gen Ver­dachts auf il­le­ga­le po­li­ti­sche Ar­beit für die KPD er­neut ver­haf­tet. Er ver­such­te aus dem Ge­fäng­nis zu flie­hen, was miss­lang; im Mai 1939 wur­de er in die Strafkompanie Dachau ein­ge­lie­fert. Da in die­ser Zeit sein Pro­zess in Mün­chen-Sta­del­heim we­gen des Aus­bruchs­ver­suchs statt­fand, konn­te er über­le­ben, denn von den 1.500 Häft­lin­gen der Straf­kom­pa­nie über­leb­ten nur 300. Ins­ge­samt ver­brach­te er drei Jah­re im KZ-Dach­au.

Wil­li Mül­ler schrieb von 1939 bis 1945 die­se Brie­fe an sei­ne Mut­ter aus dem Ge­fäng­nis Ham­burg- Fuhls­büt­tel, Dach­au, Fried­richs­ha­fen, Saul­gau und Über­lin­gen (die letz­ten Au­ßen­la­ger des KZ Dach­au).

Nach sei­ner Rück­kehr aus dem Ge­fäng­nis hei­ra­tet er 1946 Alma Groß.
Wil­lie Mül­ler starb am 20.12.1966.

Veröffentlicht am und aktualisiert am 18. Mai 2024

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