Klaas Touber

Das Bild zeigt Klaas Touber mit Freunden aus Bremen im Jahre 2010
Klaas-Touber
Das Bild zeigt die Verleihung des Friedenspreises im Jahre 1999
Friedenspreis
3. März 1943
Am Werfttor, Bremen

Klaas Touber wurde am 27.7.1922 in Amsterdam geboren und starb am 23.01.2011 in Almere. Er war verheiratet mit Dirkje Touber-geb. van der Tweel und  hatte zwei Kinder.

Anfang 1943 wurde Klaas Touber als 20-Jähriger zwangsweise von den Nazis, die sein Land besetzt hatten, zum Arbeiten nach Deutschland verschleppt. In Bremen wurde er als Zwangsarbeiter auf der Vulkan Werft in Bremen-Vegesack beschäftigt. Neben der ständigen Angst vor Repressalien litt er auch unter den dauernden Bombardements auf der Werft. Im März 1943 gab es z. B. bei einem Luftangriff in Vegesack hunderte von Toten.

Später wurde Klaas Touber als Bestrafung für eine tätlichen Streit mit einem deutschen Vorarbeiter ins Arbeits- und Erziehungslager (AEL) Farge gesteckt. Sein niederländischer Freund, der ihm während der Schlägerei geholfen hatte, kam gleich ins KZ Neuengamme und wurde dort ermordet.

Im AEL wurde Touber als Schutzgefangener beim Bau des U-Boot Bunkers Valentin eingesetzt. Die Zeit im AEL Farge hat ihn sein ganzes Leben belastet und erzeugte bei ihm einen tiefen Hass auf die Deutschen insgesamt.

In der Therapiegruppe vom niederländischen Psychiater Dr. Keilson, selbst ein rassisch Verfolgter des Nazi Regimes, dessen Familie aus Deutschland in die Niederlande geflüchtet war, lernte Klaas, dass Versöhnung notwendig ist. Er bekam Kontakt zum Gustav-Heinemann Bürgerhaus in Vegesack, sprach dort öffentlich über seine Erlebnisse als Zwangsarbeiter und als einer der letzten Überlebenden des AEL Farge.

Gemeinsam mit André Migdal und Raymond Portefaix, zwei ehem. französische Gefangene des KZ Farge (Außenlager vom KZ Neuengamme) schrieb Klaas Touber das Buch „Hortensien in Farge“, in dem er eine Hortensie, die Mitten in diesem Ort der Gewalt und Elend blüht, als Hoffnung auf eine bessere Zukunft beschreibt.
Klaas Touber ist Träger des Bremer Friedenspreises, er verstarb am 23.1.2011 an seinem Wohnort Almere in der Nähe von Amsterdam. Kurz vor seinem Tod hat er ein ausführliches Interview gegeben, das auf Film festgehalten worden ist. Der Film soll der Öffentlichkeit im Rahmen der Realisierung des Projekts „Bunker Valentin“ durch die Landeszentrale für politische Bildung, Bremen, vorgestellt werden.

Veröffentlicht am und aktualisiert am 29. November 2022

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