Neuerschienene Bücher des Geschichtsverein LASTORIA e.V.

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1. DOKUMENTATION DER “GESCHICHTSWERKSTATT DEUTSCHLAND AUF DER FLUCHT. EXIL IN AMSTERDAM ZUID 1933-1945

Die deutsch-niederländische Geschichtswerkstatt “Deutschland auf der Flucht. Exil in Amsterdam Zuid 1933-1945” im Mai 2022 in der Villa Ichon in Bremen war eine doppelte Premiere für den Bremer Geschichtsverein Lastoria – als internationale Veranstaltung und wegen der ersten Silten-Preis-Verleihung zum Gedenken an die aus Berlin stammende Familie Silten. Unterschiedliche Formen des Gedenkens wurden  während der ganztägigen Geschichtswerkstatt präsentiert, von Stolpersteinrecherchen und der Arbeit mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen über Apps und  Audio-Installationen, Schulprojekte, Forschungsarbeiten und Gedenkwebseiten bis zur Übersetzung von englischsprachigen Holocaustmemoiren wie der Bücher von Gabriele Silten ins Deutsche. Aus dem Live-Mitschnitt der Workshops und der Preisverleihung sind vier Podcasts geworden, die über die QR-Codes in der Dokumentation abrufbar sind.
Monika Felsing (Hg)., “Geschichtswerkstatt Deutschland auf der Flucht. Exil in Amsterdam Zuid 1933-1945. Das europäische Gedenkprojekt des Lastoria e.V. und der Silten-Preis 2022”, Taschenbuch, 128 Seiten, veröffentlicht bei BOD, Norderstedt, ISBN 3757808363, 10 Euro. Als E-Book erhältlich für 7,46 Euro.

2. “BETTYS NACHBARN. BETTY’S BUREN.  NS-VERFOLGTE IM EXIL IN AMSTERDAM ZUID”

In einem Neubauviertel im Amsterdamer Süden waren Betty Baer, geborene Sondheim aus Ober-Gleen in Oberhessen, ihr aus Frankfurt am Main stammender Mann Karl und ihr in Köln geborener Sohn Alfred während der NS-Zeit im Exil. Wie die Franks aus Frankfurt am Main und Tausende anderer deutschsprachiger Flüchtlinge aus  Bremen, Hamburg, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Bayern, Hessen, Berlin, Sachsen, Thüringen, Brandenburg, aus Österreich, Breslau, Danzig, Prag oder anderen Städten. Tür an Tür wohnten die Verfolgten des Nazi-Regimes in den Mietshäusern der Rivierenbuurt (Flüssenviertel) und des angrenzenden Viertels. Bis zum Einmarsch der Wehrmacht 1940 waren sie einigermaßen sicher in ihrem Exil. Und hatten so etwas wie einen Alltag. Wer verhaftet wurde, kam in die „Hollandsche Schouwburg“ und wurde über das Durchgangslager Westerbork nach Auschwitz, Sobibor oder Theresienstadt deportiert.  Wer waren Bettys Nachbarinnen und Nachbarn, woher kamen sie, was ist aus ihnen geworden? In einigen Hundert biografischen Skizzen, aufgeteilt nach Bundesländern und Regionen, entsteht eine vage Vorstellung von dieser zusammengewürfelten, unfreiwilligen Schicksalsgemeinschaft. Aber auch von ihren Verwandten, die nicht im niederländischen Exil waren, von Ermordeten wie von Überlebenden. “Bettys Nachbarn. Betty’s buren” würdigt insbesondere die umfangreichen Recherchen, die von Ehrenamtlichen geleistet werden, und ist ein weiterer Beitrag des Bremer Geschichtsvereins Lastoria zum Austausch und gemeinsamen Gedenken. Jedes einzelne Schicksal, das dokumentiert wird, macht einen Unterschied.
Monika Felsing, Lastoria e.V., “Bettys Nachbarn. Betty’s buren. NS-Verfolgte im Exil in Amsterdam Zuid”, Taschenbuch, 464 Seiten, veröffentlicht bei BOD, Norderstedt, ISBN ‎ 3757824849, 20 Euro. Als E-Book erhältlich für 14,99 Euro.

Verein LASTORIA

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