„Die Na­tur­freun­de“ wer­den von den Na­zis ver­bo­ten

Fau­len­stra­ße 40-60, Bre­men

Am 6.11.1934 ver­bot der von den Na­zis ge­stell­te In­nen- und Jus­tiz­se­na­tor in Bre­men die Orts­grup­pe der „Na­tur­freun­de“, an­geb­lich wg. „staats­feind­li­cher Be­tä­ti­gung“. Die Orts­grup­pe der „Na­tur­freun­de“ war 1912 in Bre­men ge­grün­det wor­den. In ihr sam­mel­ten sich vie­le links­po­li­ti­sche Kräf­te aus der Ar­bei­ter­be­we­gung, egal wel­cher Par­tei sie an­ge­hör­ten. Sie ver­band die Lie­be zur Na­tur und das ge­mein­sa­me Wan­dern als Aus­gleich für den häu­fig schwe­ren Ar­beits­all­tag. 1930 weih­ten „Die Naturfreunde“ ihr Haus „Kim­mer­hei­de“ in Stein­kim­men ein. Die lin­ke Aus­rich­tung des Ver­bands war den Herr­schen­den be­reits vor der Macht­über­ga­be an die Na­zis im Ja­nu­ar 1933 ein Dorn im Auge. So wur­de ein Pro­to­koll der Ge­heim­po­li­zei aus dem Jahr 1925 be­kannt, in dem auf Grund von Be­spit­ze­lun­gen be­reits über Ak­ti­vi­tä­ten von Kom­mu­nis­ten und An­ar­chis­ten im Ver­band die Rede war. Nach dem Ver­bot durch den Bre­mer Se­nat wur­de das ge­sam­te Ver­mö­gen des Ver­ban­des be­schlag­nahmt, inkl. der Häu­ser in Bürs­tel und Stein­kim­men. Erst An­fang der fünf­zi­ger Jah­re wur­de das Haus in Stein­kim­men, das auch heu­te noch exis­tiert, an „Die Na­tur­freun­de“ zu­rück ge­ge­ben. Der Ver­band selbst grün­de­te sich am 23.12.1945 neu im Ge­bäu­de der Spar­kas­se Bre­men am Brill.

(Quel­le: Bro­schü­re „100 Jah­re Na­tur­freun­de Bre­men“, 2012)

Veröffentlicht am und aktualisiert am 18. April 2019

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