Ge­mein­schafts­la­ger Pan­zen­berg

Bremen, Mai '45, Neustadt, Stephaniviertel, westliche Vorstadt, Volkshaus (Staatsarchiv Bremen)
Bremen, Mai '45, Neustadt, Stephaniviertel, westliche Vorstadt, Volkshaus
Kriegszerstörungen im Bremer Westen nach dem 132. Luftangriff am 18.-19.08.1944 (Foto Stickelmann)
Kriegszerstörungen im Bremer Westen am 18.-19.08.1944 (Foto Stickelmann)
Grab Hans Alex Sonntag, Osterh. Friedhof, Grabfeld der Bombenopfer
Grab Hans Alex Sonntag, Osterh. Friedhof, Grabfeld der Bombenopfer
18. Au­gust 1944
Pan­zen­berg 7, Bre­men-Wal­le

Wo sich heu­te die Sport­an­la­ge des TV Bremen Walle von 1875 am Pan­zen­berg be­fin­det, lag 1940 das Ge­mein­schafts­la­ger Pan­zen­berg. Das La­ger dien­te der Un­ter­brin­gung von Fremd­ar­bei­tern (-frei­wil­li­ge- zi­vi­le aus­län­di­sche Ar­beits­kräf­te), als auch aus­wär­ti­ge deut­sche Ar­beits­kräf­te (wahr­schein­lich auch zwangs­ver­pflich­te­te), die alle bei Fir­men, die auf der A.G. We­ser Werft der De­schi­mag Auf­trä­ge er­le­di­gen soll­ten, be­schäf­tigt wa­ren. Es gibt kei­ne Hin­wei­se, ob im La­ger auch aus­län­di­sche Zwangs­ar­bei­ter/​in­nen un­ter­ge­bracht wa­ren. Das La­ger hat­te eine Be­le­gung von 464 Per­so­nen und ver­füg­te über eine ei­ge­ne Kran­ken­sta­ti­on mit 10 Bet­ten. La­ger­arzt war Dr. med. Thie­le aus der Ell­horn­stra­ße, wahr­schein­lich weil er in un­mit­tel­ba­rer Nähe zum La­ger sei­ne Pra­xis hat­te. Das Ge­mein­schafts­la­ger wur­de am 18./​19.08.1944 bei ei­nem Bombardement durch alliierte Flugzeuge, das dem Bre­mer Wes­ten galt, schwer in Mit­lei­den­schaft ge­zo­gen. Im Ster­be­re­gis­ter „Bre­men Mit­te“ sind in Zu­sam­men­hang mit die­sem Luft­an­griff elf Ster­be­fäl­le re­gis­triert, dar­un­ter zwei „La­ger­füh­rer“, so­wie zwei Tisch­ler und 7 Schlos­ser. Auch der Luft­schutz­bun­ker (Pan­zen­berg 8) wur­de ge­trof­fen. In die­sem be­fand sich wohl nach Re­cher­chen sei­ner Fa­mi­lie der Ober­la­ger­füh­rer Hans Alex Sonn­tag, ge­bo­ren 28. Fe­bru­ar 1899. Über sei­ne Zeit in Bre­men ist prak­tisch gar nichts be­kannt. Er stamm­te aus Duis­burg, war dort be­reits früh Ge­schäfts­füh­rer der NS­DAP und grün­de­te  im Stadt­teil Duis­burg-Ham­born be­reits 1925 den SA-Sturm 68. Spä­ter trat er der SS bei.

Veröffentlicht am und aktualisiert am 9. Mai 2024

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