Kinderlandverschickung vom Bremer Hauptbahnhof

Bild zeigt die Kinderlandverschickung bei der Abfahrt mit dem Zug
Bei-der-Abfahrt-fotografiert
29. Januar 1941
Bremer Hauptbahnhof, Bremen

Schwere britische Luftangriffe waren Anlass, Kinder zukünftig durch Verschickung davor zu schützten. Die ersten führten nach Salzburg und Oberbayern. Baldur von Schirach war Schirmherr dieser Maßnahmen. Reichspropagandaminister Göbbels beschwor Mütter, ihre Kinder daran teilnehmen zu lassen, dennoch nahmen in Bremen statt der vorgesehenen 10 000 nur 4500 Kinder daran teil. Auf Anordnung des Reichsverteidigungskommissars sollten alle Bremer Schulen nach Sachsen verlegt werden.
Aber sogar die Bremer Hitler Jugend sträubte sich gegen die KLV, da sie ihren Einfluss auf die Kinder schwinden sah. Ein Führererlass vom 28. September 1940 drängte jedoch zum Handeln. Er sah vor, dass möglichst ganze Klassen verschickt werden sollten, wobei die Sechs- bis Zehnjährigen Pflegefamilien zugeteilt werden und ältere Kinder an HJ-Lagern teilnehmen sollten.
Ein wichtiger Hintergedanke der Maßnahme war auch, dass die Mütter ihre Kinder nicht mehr selbst betreuen sollten sondern zur Fabrikarbeit eingesetzt werden konnten. Am 29. Januar 1941 verließ der erste Sonderzug mit etwa 500 Kindern Bremen. Die jeweiligen Verschickungen sollten sechs Monate dauern.

Ab August 1943 wurden auch ganze Schulen verschickt, mit Ausnahme der sechsten bis achten Klassen, deren Schüler als Flakhelfer verpflichtet wurden. Bis März 1945 waren die meisten Kinder der bremischen Familien wieder in der Hansestadt.

Veröffentlicht am und aktualisiert am 3. Januar 2022

Ein Hinweis zu “Kinderlandverschickung vom Bremer Hauptbahnhof”

  1. Karin Guterding sagt:

    Meine Mutter war in Brockel / Rotenburg, bei einer Familie Mertens, die eine Marmeladenfabrik besaßen. Falls es noch Zeitzeugen oder überlieferte Geschichten zur Verschickung nach Brockel gibt, würde ich mich freuen, wenn sie diese mit mir teilen.

  2. Manfred Hunsinger sagt:

    Ich suche die begleitenden Lehrer Mimmi Kittner und Willy Balcke

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