Lidice Denkmal

Das Bild zeigt das Lidice Denkmal
Lidice-Denkmal
9. Juni 1942
Am Wall (unterhalb der Wall-Anlagen) 187, Bremen

In den Wall-Anlagen findet man ein Denkmal für das am 9. Juni 1942 von der deutschen Wehrmacht zerstörte tschechische Dorf Lidice. Die Zerstörung geschah als Racheakt für das Attentat auf den Reichsprotektor Reinhard Heydrich durch tschechische Widerstandskämpfer.

Die männlichen Bewohner des Dorfes wurden ermordet, die Frauen in KZ’s verfrachtet. Kinder wurden entweder ermordet oder zur Adoption an deutsche Familien freigegeben. Das zerstörte Dorf wurde von den Nationalsozialisten eingeebnet.

Nach dem Krieg wurde das Dorf wieder aufgebaut. Seit den 80-Jahren gibt es intensive Beziehungen zwischen Lidice und Bremen, die u.a. zur Umbenennung der Jugendbildungsstätte St. Magnus in LidiceHaus geführt haben.

1989 Schuf der Bremer Künstler Jürgen Waller die Installation „Erinnern für die Zukunft – Lidice Mahnmal“. Dieses Mahnmal besteht aus verkohlten Mauer- und Holzresten, die sich direkt neben dem „Jüngling“, eine bronze Figur von Herbert Kubica, befinden. Ursprünglich sollten von den Nazis mit dieser Figur die Gefallenen des Freikorps Caspari und der Division Gerstenberg geehrt werden. Dazu wurde der „Jüngling“ 1936 in Bremen am Schoppensteel an der Liebfrauenkirche aufgestellt. Nachdem es im Zweiten Weltkrieg in der Kunsthalle eingelagert war, wurde es 1951 in den Wall-Anlagen aufgestellt. Allerdings ohne Sockel und Siegerkranz!

Jürgen Waller zeigt mit seiner Installation konsequent den Weg von der Vernichtung der Bremer Räterepublik durch die Freikorps bis zur Vernichtung von Lidice durch die Nazis auf. Der Freikorps Caspari war Januar 1934 in die SA-Reserve II übernommen worden. Bereits vorher hatte Walter Caspari selbst wichtige Funktionen in der Bremer Polizei übernommen. Er war als Kommandeur maßgeblich verantwortlich für die kasernierte Ausbildung von den Bremer Polizeibataillonen, die später eine unrühmliche Rolle bei den Deportationen und der Ermordung vieler europäischen Juden spielen würde.

Veröffentlicht am und aktualisiert am 26. März 2021

Ein Hinweis zu “Lidice Denkmal”

  1. John Gerardu sagt:

    Ihre Verbundenheit mit der tschechischen Gemeinde und dessen Einwohner/innen betonten am 9. Juni 2012 mehr als 70 Bremer/innen als sie anlässlich des 70. Jahrestages an der Gedenkveranstaltung in Lidice teilnahmen. Zwei Vertreterinnen der beiden bremischen Delegationen, zum einen von der Jugendbildungsstätte LidiceHaus sowie von der Evangelischen Kirche, legten gemeinsam einen Kranz am Mahnmal nieder. Außerdem wurde mit der Gemeinde Lidice ein gemeinsames deutsch-tschechischen Seminars durchgeführt.
    Während ihres Aufenthalts in Tschechien besuchten die Delegation neben Lidice auch das ehem. Ghetto von Theresienstadt.

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