Verfolgung von „Asozialer“ am Beispiel Karl Josef Geist

12. Februar 1942
Bgm. Smidtstraße 40, Bremen

Geboren wurde Karl Josef Geist als unehelicher Sohn der katholischen Theresia Geist am 11. Januar 1908 in Frankfurt/M. Er wuchs auf bei seinem Onkel und Tante in Bremen. Nachdem er in jüngeren Jahren wegen Betrugs zu einer Jugendstrafe verurteilt worden war, verlor er seinen Arbeitsplatz. Vermutlich sicherte er seinen spärlichen Unterhalt mit Betteln in ganz Deutschland. Dadurch kam es zu mehreren Verhaftungen. 1937 kam er zurück nach Bremen, wo er im Fremdenheim der Inneren Mission an der Bgm. Schmidt Str. (damals Georgstraße) wohnte. Einige Jahre später diente dieses Heim u. a. als Unterkunft für ausländische Zwangsarbeiter.

Am 12. Februar 1942 wird Geist als „Schutzhäftling“ in das KZ Sachsenhausen eingewiesen, wo er die Häftlingsnummer 35864 erhielt. Dort verstarb er am 18. Mai 1942.

Nachdem seine Mutter in den fünfziger Jahren eine Wiedergutmachung für die Haft und Ermordung ihres Sohnes beantragt hatte, wurde dies abgelehnt mit der Begründung, er wäre kein politisch Verfolgter gewesen, sondern wegen seines asozialen Verhaltens inhaftiert gewesen.

Umfangreichere Informationen sind auf der Seite der Stolpersteine Bremen zu finden.

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