Die jüdischen Eheleute Paula und Hartog Isaak ter Berg führten in den 30er-Jahren in Ritterhude ein Textilgeschäft, das Hartog Isaak lange mit seinem Vater betrieben hatte. Die beiden hatten zwei Söhne, Erwin und Adolf. 1936 wurde Hartog Isaak Vorsteher der Jüdischen Gemeinde Scharmbeck. In der sog. Reichspogromnacht verhafteten SA-Männer unter Sturmhauptführer Fritz-Johann Köster, dem damaligen […]
1899 wird im Bremer Adressbuch für den Stadtteil Huckelriede eine „Jüdische Badeanstalt“ in der Vohnenstraße 3 erwähnt. Benutzt wurde diese „Mikwe“ von der streng religiösen jüdischen „Schomre Schabbos“- Gemeinde. Mikwen haben im Judentum eine hohe religiöse Bedeutung. Sie dienen insbesondere Frauen der rituellen Waschung mit fließendem Quellwasser. Die Angehörigen der „Schomre Schabbos“- Gemeinde kamen ursprünglich […]
Charlotte Levy-Abraham wurde 1926 in Bremen geboren. Ihr Vater war Inhaber eines Geschäftes „Kurzwaren en gros“. Der Boykott jüdischer Geschäfte, der seinen Anfang am 1. April 1933 nahm, trug zur Schließung des Geschäftes bei. Später arbeitete Maximilian Abraham als Bibliothekar für die Winterhilfe der jüdischen Gemeinde, die Mutter Sophie Else half im Jüdischen Altersheim aus. […]
An der Woltmershauser Straße 324/326 betrieb der jüdische Kaufmann Moses Freudenberg eine Manufakturwarenhandlung. In der Nachbarschaft galt er als ein spendabler Mann, war sehr beliebt und angesehen. Den Kindern verteilte er gerne Süßigkeiten, wie Zeitzeugen berichten. Erwachsenen konnten in seinem Geschäft auch schon mal anschreiben lassen. Die Nazis verschonten in der Reichspogrommnacht zwar sein Geschäft und […]
In der Hohentorstraße 49/53, heute Fasslager der Becks‘ Brauerei, befand sich die Fahrradhandlung der Familie Zwienicki. Am 9. November 1938, die Reichspogromnacht, drangen abends SA-Männer des Sturmbanns III/75 in das Haus ein. Selma Zwienicki wurde von Joseph Heike, SA-Obersturmführer, vormals Verkäufer und Dekorateur, in ihrem Schlafzimmer erschossen. Vermutlich suchten sie ihren Mann. Er konnte mit den vier […]
In der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938 wurde der jüdische Friedhof in Hastedt von den Nationalsozialisten verwüstet; viele jüdische Gräber wurden geschändet. In der Friedhofskapelle wurde von der SA-Truppe Feuer gelegt. Sie zerschlugen die Beerdigungsgeräte und verwüsteten viele der Gräber. Einige Tage nach der Pogromnacht mussten mehrere männliche jüdische Jugendlichen auf dem Friedhof die […]
Das Haus, urkundlich erstmals 1875 erwähnt und bewohnt von Senator (ab 1890 Bürgermeister) Dr. Alfred Pauli (1827-1915), wurde 1934 von Alfred Grünberg, einem Kaufmann, und seiner Frau Amalie, geborene Goldberger, erworben. Nach deren Auswanderung in die USA wurde das Haus 1938 per Notariatsvertrag an die Israelitische Gemeinde übereignet. Es diente nach der Zerstörung der Synagoge in […]
Das „Rosenak-Haus“ ist das ehemalige Gemeindehaus der Israelitischen Gemeinde in Bremen. Am Haus Kolpingstraße Nr. 7 ist seit 2010 wieder der Name des ersten Landesrabbiners Leopold Rosenak angebracht. Dort hatte auch der seit 2007 bestehende Verein „ROSENAK-HAUS e. V.“ seinen Sitz. In der Kolpingstraße (früher Gartenstraße) kaufte die Israelitische Gemeinde in Bremen im Jahr 1875 ein Wohnhaus und baute […]
Der zur Entnazifizierung von der US-Militärregierung eingesetzte öffentliche Kläger ging in Bremen von 470 Hauptschuldigen aus. In der Spruchkammer waren es nur noch 40 (8.5%) und nach der Berufung blieben lediglich 25 übrig. Darunter befanden sich keine Politiker oder Wirtschaftsführer, nur noch „Kriminelle“ und der Landesbischof von Bremen. Dazu wurden auch die KZ-Wächter aus Mißler […]
Die Familie des jüdischen Schuhhändlers Albert Bloch (geb. am 26.03.1874 in Vechta, ermordet am 28.07.1942 in Minsk) zählt zu den Bremer NS-Opfern. Am 22. April 2009 wurden an der Faulenstraße 48 neue „Stolpersteine“ für sie verlegt. In der Nähe ihrer Wohnung, an der Faulenstraße 19, hatte Albert Bloch von 1924 bis 1932 ein Schuhgeschäft betrieben. […]