Widerständig war Gertrud Staewen (1894 – 1987) ihr ganzes Leben lang: zuerst gegen den autoritären Vater, dann gegen den Hochmut bürgerlicher Kreise gegenüber dem Proletariat, später gegen den totalitären Anspruch des Nationalsozialismus und nach 1945 gegen die Verteufelung von Strafgefangenen. Nach kurzer Ehe und Scheidung kam sie mit zwei Kindern lebenslang gerade so über die […]
Zur kurzfristigen Betreuung von Kindern zwischen zwei und vierzehn Jahren entstand während des Ersten Weltkrieges 1914/1915 das Isenbergheim in der Kornstraße. Die Namensgeberin des Isenbergheims, Wobetha Margarethe Isenberg (12.5.1846 – 10.3.1933), war gemeinsam mit ihrem Ehemann Paul Isenberg stark christlich und sozial engagiert. Nach dem Tod ihres Mannes 1903, setzte sie die gemeinsam begonnene soziale […]
Franz Adolf Herbert Chales de Beaulieu (1913 – 2007) war evangelischer Pfarrer der deutschen Gemeinde in Frankreich. Er entstammte französischem hugenottischem Adel. Einen Zweig seiner in alle Welt verstreuten Familie hatte es 1541 nach Bremen verschlagen, wo er am 12. Februar 1913 geboren wurde. Sein Großvater mütterlicherseits war Senator Dr. Jasper Oelrichs (1844-1923) und die Großmutter Henriette […]
Der stärkste Widerspruch gegen die Vereinnahmung der Kirche durch den NS-Staat und seine Handlanger, die Deutschen Christen, regte sich in der Gemeinde St. Stephani. Im Süd-bezirk der Gemeinde konnte sich der NS-kritische Pastor Gustav Greiffenhagen auf eine Gruppe von couragierten Frauen stützen. Die meisten waren Lehrerinnen, arbeiteten in der Gemeinde mit und nahmen für ihre […]
Evangelische Widerständigkeit in Bremen war stark weiblich geprägt: Eine der entschiedensten Vertreterinnen war die Lehrerin Magdalene Thimme (1880 – 1952). Als siebtes von elf Kindern einer Pastorenfamilie aus einem Dorf bei Nienburg/Weser besuchte sie zunächst keine öffentliche Schule: Der Vater unterrichtete die älteren Kinder und die gaben ihr Wissen an die jüngeren weiter. Später folgte […]
Der Bremer Arzt Dr. Karl Stoevesandt (1882 – 1977) ist ein Beispiel dafür, wie sich auch in konservativen Kreisen Widersetzlichkeit gegen den Nationalsozialismus regte. Nach Studienjahren in Tübingen, Berlin und Leipzig hatte er sich 1913 als praktischer Arzt in seiner Heimatstadt niedergelassen. Er war zwar ein Befürworter eines starken, autoritär geführten Staates, wurde jedoch sehr […]
Gustav Greiffenhagen (1902 – 1968) wurde den Bremer Nationalsozialisten mit seinen Schriften und Predigten sowie in seinem Handeln zum Ärgernis. Der aus Hannover gebürtige Pfarrerssohn machte das Abitur am humanistischen Gymnasium in Clausthal-Zellerfeld, studierte Theologie in Göttingen und arbeitete als Hauslehrer und Vikar. 1926 bestand er in Hannover die zweite theologische Prüfung, promovierte über den […]