Ende 1929, Anfang 1930 herrscht in Deutschland eine tiefe wirtschaftliche Krise. Viele Leute sind arbeitslos. Kampfgruppen der verschiedenen politischen Parteien und Verbände führen Straßenschlachten durch. Johann Gossel (geb. 1899) aus dem Buntentor schließt sich in dieser Zeit dem hiesigen SA-Sturm 3/75 an. Vorher hat er vermutlich während eines Aufenthaltes in Murnau/Bayern, damals ein richtig „braunes Nest“, […]
Am 21.10.1941 ab 21.17 Uhr erfolgte der 82.Luftangriff auf Bremen, diesmal durch britische Bomber unter anderem auf die Stadtteile Lesum, Vegesack, Farge und Blumenthal. Am 22.10.1941 meldete der Luftschutz-Abschnitt West an das zuständige Kommando der Schutzpolizei Bremen den Verlauf des Angriffs mit einer detaillierten Schilderung von Art und Anzahl der eingesetzten Bomben, Opferzahlen, Beschädigungen usw. Aus […]
Hermann Littmann wurde am 31.12.1874 in Kalusz/Galizien geboren. Der gut situierte Geschäftsmann polnischer Nationalität und jüdischer Religion kam 1920 mit seinem Sohn Kiwa nach Bremen, kaufte in der Dennewitzstraße 24 (heute Johann-Kühn-Straße 24) ein Haus mit drei Wohnungen und eröffnete ein Kolonialwarengeschäft. Die Erteilung einer Aufenthaltsgenehmigung lehnte die Polizeidirektion Bremen im März 1921 zunächst ab. […]
Am 1. April 1933 ordnete J. Goebbels für das ganze Reich den „Tag des Boykotts“ an[fn]Zit n. W. Hundertmark; bearbeitet von Redaktionsgruppe SPURENSUCHE[/fn]. Es handelte sich um eine Aktion, die gegen jüdische Geschäfte, Ärzte und Rechtsanwälte gerichtet war. In der Nazipropaganda wurde behauptet: „Die Juden aller Welt wollen Deutschland vernichten!“ Bezogen auf die Geschäfte, die jüdischen […]
Albert Müller wurde am 2.2.1915 in Bremen geboren, wo er am 22.9.1991 auch gestorben ist. Der gelernte Mauer war schon früh politisch aktiv in der Gewerkschaft, in der Sozialistischen Arbeiterjugend (SAJ) und SPD. 1931 trat Müller, nachdem er die SPD verlassen hatte, der Sozialistischen Arbeiter Partei (SAP) bei, der damals auch der spätere Bundeskanzler Willi Brandt angehörte. […]
Die Sturmabteilung (SA) hatte sich aus den Wehrverbänden der frühen 1920er Jahre als Saalschutz- und Straßenkampftruppe der NSDAP herausgebildet. Am Vorabend ihrer politischen Entmachtung und der Ermordung ihrer Führung um Ernst Röhm am 1. Juli 1934 zählte sie rund 4,5 Millionen Mitglieder und war damit die mit Abstand größte Parteigliederung. Eine SA-Ortsgruppe ist in Bremen […]
In der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 unternimmt die SA in Deutschland eine angebliche Vergeltungsaktion wegen der Ermordung des Gesandtschaftsrats vom Rath durch einen Juden in Paris. In ganz Bremen werden Fensterscheiben zertrümmert, die Wohnungen und Geschäfte von Juden verwüstet und die Synagoge in der Gartenstraße (die Straße heißt heute „Kolpingstraße“) in Brand gesetzt. […]