Während der „Aktion Gewitter“ (auch „Aktion Gitter“ oder „Aktion Himmler“ genannt) wurden im August 1944 im gesamten Reichsgebiet ehemalige Mandatsträger:innen und Mitglieder von Parteien der Weimarer Republik verhaftet. Die Anweisung zur „Aktion“ erhielten die Gestapostellen aus dem Reichssicherheitshauptamt (RSHA) in Berlin, das den Befehl des Reichsführers SS (RFSS) Heinrich Himmler bekanntgab. Die Verhaftungswelle richtete sich […]
Wilhelm Heinrich Johann Heuer wurde am 26. Juni 1890 in Bremen geboren und arbeitete viele Jahre auf der Traditionswerft AG Weser in Gröpelingen. Heuer war Mitglied der KPD. Als er für die Partei Flugblätter verteilt hat, wird er November 1933 verhaftet und zu 15 Monate Gefängnisstrafe verurteilt. September 1939 wird er zu Kriegsbeginn wieder verhaftet […]
Der Drechsler Richard Förster, geboren 20.02.1887 in Altschau/Oder, kam 1913 nach Bremen, um als Modelltischler auf der A.G. Weser zu arbeiten. 1914 hat er die gebürtige Bremerin Sophie Bormann geheiratet. Das Ehepaar besaß ein Dreifamilienhaus in der Liegnitzstraße 39, blieb aber kinderlos. Richard Förster war zunächst SPD-Mitglied, trat dann aber 1919 in die KPD ein. […]
Richard Heller[fn]Recherche: R. Gaebelein[/fn], geboren am 26.10.1908 in Dessau, arbeitet als Knecht, in der Brauerei, im Steinbruch und auf dem Bau. 1929 tritt er der KPD bei, wird ein Jahr später von Robert Stamm nach Bremen geholt und Mai 1931 Sekretär der KPD-Bezirksleitung Nordwest. 1932 leitet er in Bremen des Kampfbund gegen den Faschismus. Am 4. […]
Der Dreher Konrad Riedel, geboren Mai 1892 in Schlesien, wurde im 1. Weltkrieg zweimal verwundet. Wieder als Dreher in Freiburg/Schlesien, wurde er Betriebsrat und USPD-Vorsitzender 1921 kurzzeitig inhaftiert, floh er nach Berlin, von dort ging er unter falschen Papieren als Oskar Schmidt nach Hamburg-Altona und Kiel. März 1935 ging Konrad Riedel zur A.G. Weser nach […]
Der ehemalige Staatsrat im „Dritten Reich“ und SS-Sturmbannführer Otto Löblich, der im Mai 1952 vom Schwurgericht wegen gemeinschaftlichen vollendeten Totschlags in Tateinheit mit gemeinschaftlichem versuchtem Totschlag in zwei Fällen und wegen schweren Landfriedensbruchs zu sechs Jahren Zuchthaus verurteilt worden war, ist vorzeitig aus dem Zuchthaus Fuhlsbüttel entlassen worden. Er war für schuldig befunden worden, am 1. […]
Willi (Wilhelm Ernst) Müller war von 1912 bis 1919 Seemann. Er war im Transportarbeiterverband und im Deutschen Seemannsbund organisiert und trat 1929 in die KPD ein. 1933 wurde er als Kandidat für die Bürgerschaft aufgestellt und musste von Januar an in der Illegalität leben. Beim Seemannsbund lernt er seine spätere Frau Alma Gross kennen, die […]
Ludwig Baumann (13.12.1921 – 05.07.2018), geborener Hamburger, später wohnhaft in Bremen, war während des Zweiten Weltkrieges bei der Kriegsmarine in Bordeaux/Frankreich stationiert. Gemeinsam mit seinem Freund Kurt Oldenburg entschied sich der Matrosengefreite Baumann 1942 zur Fahnenflucht. An diesem Angriffskrieg wollten die beiden nicht teilnehmen. Freunde brachten im Frühjahr 1942 die Fahnenflüchtigen zur französischen Demarkationslinie. Dort wurden […]
[fn]Zit n. W. Hundertmark; bearbeitet von Redaktionsgruppe SPURENSUCHE[/fn]Am Mittwoch, den 1. März 1933 fand in den Centralhallen eine Wahlversammlung der „Eisernen Front“ statt, auf der Alfred Faust als Spitzenkandidat der SPD sprach. Nach Abschluss der Kundgebung, als sich bereits eine Gruppe von Reichsbannerleuten in Richtung Gröpelingen bewegte, kam es zu einem Feuerüberfall vor dem Fahrradladen […]
Hermann Cornelius war als Arbeitersportler Gründer und Leiter des Arbeiter-Schachklubs in Grohn. Am 30. Januar 1933 wurde er verhaftet und bis Ende Mai 1933 im Gerichtsgefängnis Bremen-Lesum in „Schutzhaft“ gehalten und mehrfach verprügelt. Trotzdem setzte er seinen Widerstand danach fort. Am 26. Oktober 1936 wurde er erneut verhaftet und am 16. März 1938 wegen Hochverrats […]