Im Jahre 1834 erwarben jüdische Bürger in Aumund ein Grundstück an der heutigen Ecke Neue Straße/An der Aumunder Kirche und errichteten hier eine Synagoge. Sie verfügte im unteren Bereich über fünfzig Männerplätze mit einem Almemor (Altartisch) in der Mitte für zehn Thorarollen. Auf der Empore fanden fünfzig Frauen Platz. Im Haus befanden sich eine Mikwe […]
Im April 1939 wurde der Kündigungsschutz für jüdische Mieter aufgehoben und 21 Häuser offiziell als ‚Judenhäuser‘ ausgewiesen, in die Juden zwangsweise einzuziehen hatten. Der ehemalige Landgerichtsrat Erich Mendelsohn, 1887 in Jever geboren, hatte an der Osterholzer Landstraße 51 gewohnt, bevor er mit seiner Frau Maria, geborene Schlensak, gezwungen wurde, in das Waller „Judenhaus“ zu ziehen. […]
Herbert Johanning wurde evangelisch getauft und erzogen, nach der Nazi-Begrifflichkeit war er „Halbjude“. Nachdem sein Vater sich weigerte, sich von seiner jüdischen Frau zu trennen, wurden er und sein Vater am 9. Oktober 1944 von der Gestapo Bremen einbestellt. Alle „Mischlinge ersten Grades“ und „jüdisch versippte” Männer wurden zu diesem Zeitpunkt zum geschlossenen Arbeitseinsatz in […]
In der Nacht vom 9.-10. November 1938, später bekannt als die Reichspogrommnacht, verübt die SA in ganz Deutschland schwere Verbrechen gegenüber der jüdischen Bevölkerung. Alleine in Bremen werden dabei 5 Menschen ermordet, die Synagoge im Bremer Schnoor Viertel durch Brand verwüstet und viele Geschäfte jüdischer Bürger*innen geplündert und verwüstet. Verantwortlich für die Verbrechen in Bremen […]
Die Mitglieder der Familie Wolff waren in Bremen-Vegesack durch ihr kulturpolitisches Engagement bekannt und angesehen – sie konnten als Vorzeigebeispiel assimilierter deutscher Juden gelten. Siegmund Wolff, geboren 1863 in Vegesack, hatte lange Zeit dem dortigen Stadtrat angehört und war Inhaber eines Betten- und Manufakturwarengeschäftes. Verheiratet war er mit Selma, geborene Bry. Sein Vetter, Jacob Wolff, […]
Das Oberfinanzpräsidium (OFP) machte Leo Neumann, dem damaligen Eigentümer des Gebäudes, in dem jetzt das Kaufhaus KARSTADT untergebracht ist, verzweifelt Angebote, um direkten Zugriff auf seine Immoblien zu erhalten. Erst als 1939 der Regierende Bürgermeister den Reichwirtschaftsminister um eine »zwangsweise Entjudung« des Grundstücks in der Oberstraße wegen Mangels an Büroraum bat, ging diese Rechnung auf. […]
Strassberg war Inhaber eines Konfektionsgeschäftes in der Sögestraße 37/39, das er jedoch im Herbst 1933 aufgab.[fn]Die >Arisierung< von jüdischem Haus- und Grundbesitz in Bremen, Hrsg: >Erinnern für die Zukunft e.V.
Hellmuth Stutzer war, seit den letzten jüdischen Anwälten die Zulassung entzogen wurde, der Rechtsberater der jüdischen Gemeinde in Bremen. Aufgrund dieser Tätigkeit war er auch mit der Witwe Auguste Michel bekannt, die aktiv an der Gemeindearbeit teilnahm und zuvor schon dem Schwesternbund der jüdischen Kaiser-Friedrich-Loge vorgestanden hatte. 311 1938 erbte Auguste Michel von ihrem Mann […]
1899 wird im Bremer Adressbuch für den Stadtteil Huckelriede eine „Jüdische Badeanstalt“ in der Vohnenstraße 3 erwähnt. Benutzt wurde diese „Mikwe“ von der streng religiösen jüdischen „Schomre Schabbos“- Gemeinde. Mikwen haben im Judentum eine hohe religiöse Bedeutung. Sie dienen insbesondere Frauen der rituellen Waschung mit fließendem Quellwasser. Die Angehörigen der „Schomre Schabbos“- Gemeinde kamen ursprünglich […]
Holst betrieb mit seinem Geschäftspartner Bremer das Bekleidungsgeschäft »Holst & Bremer« Vor dem Steintor 153. Das Nachbarhaus Nr. 155 gehörte Selma Beverstein (geb. Rothschild). Seit 1925 mieteten Holst & Bremer auch das Ladenlokal Beversteins, da sie ihr Hauptgeschäft erweitern wollten. Von 1929 bis 1935 war Holst Rechnungsführer des Reichsbundes des Textileinzelhandels, dann von 1935 bis […]