Unter der Überschrift „Gründlich verschissen“ berichtet Ernst Dünker im Kurier am Sonntag vom 27. Dezember 1987 über seine interessanten Eindrücken, die er als Jugendlicher beim Stapellauf des Dampfschiffes „Scharnhorst“ auf der AG-Weser und dem damit verbundenen ersten Bremen-Besuch Adolf Hitlers sammeln konnte. Der Werftbesuch soll Hitler nicht in gute Erinnerung geblieben sein, denn die Arbeiter […]
An der Woltmershauser Straße 324/326 betrieb der jüdische Kaufmann Moses Freudenberg eine Manufakturwarenhandlung. In der Nachbarschaft galt er als ein spendabler Mann, war sehr beliebt und angesehen. Den Kindern verteilte er gerne Süßigkeiten, wie Zeitzeugen berichten. Erwachsenen konnten in seinem Geschäft auch schon mal anschreiben lassen. Die Nazis verschonten in der Reichspogrommnacht zwar sein Geschäft und […]
Mit dem 6. März 1933, also kurz nach der nationalsozialistischen Machtergreifung, und SA-Demonstrationen erklärten die Vertreter der Sozialdemokratischen Partei ihren Rücktritt aus dem Senat , weil sie die Verantwortung für die eingeschlagene Richtung der Politik in Bremen nicht mehr übernehmen wollen. In den darauf folgenden Wochen setzte die SPD darauf, den Nationalsozialisten keinen Vorwand für […]
[fn]Aus dem Bericht von W. Hundertmark, 1974; der vollständige Bericht von Willi Hundertmark: Der AGV Bremen[/fn]Neben Konzerten veranstaltete der AGV Darbietungen künstlerischen Tanzes, Kammermusik und Liederabende mit in- und ausländischen Künstlern sowie Konzerte mit dem Städtischen Orchester. In Vorträgen machte Hermann Böse den Chor mit der Musikentwicklung vom 15. bis 20. Jahrhundert vertraut. Außerdem sprachen […]
Auf der linken Seite des Emigholz-Betriebsgeländes an der Neuenlander Straße 83 befanden sich noch lange Zeit nach dem 2. Weltkrieg zwei Reste von 2 Holzgebäuden. Dass hier ein KZ Nebenlager von Neuengamme[fn]Bericht von Willi Hundertmark[/fn] stand, war bis zum 08.03. 1984 nicht bekannt. An diesem Tage begaben sich französische Kameraden der historischen Kommission der „Amicale […]
Zurück in Bremen und letzter Luftangriff. Ich war 16 Jahre alt und stand nun wieder auf dem Bremer Hauptbahnhof, er war sogar noch erhalten. Meine Eltern holten mich von der Bahn ab und wir fuhren zu unserer neuen Wohnung in der Horner Straße, da wir ja 1944 ausgebombt wurden. Wir durchfuhren mit der Straßenbahn die Stadtteile, […]
Kinderlandverschickung 1938 war ich 9 Jahre alt, und mein Bruder Herbert musste seine Reichsarbeitsdienstzeit antreten, und da ein Jahr später der Krieg ausbrach, ging er gleich danach zum Militär. Er und mein zweiter Bruder Dieter waren inzwischen beim Deutschen Jungvolk bzw. bei der Hitlerjugend aufgenommen, wo ich erst 1940 hin kam. Für uns war Hitler […]
Mein Bruder Herbert befand sich im Sommer 1939 auf dem Adolf-Hitler-Marsch, der in Nürnberg mit dem „Reichsparteitag der Ehre“ (8.–14. September) endete. Vor dem Marsch lagen die Hitlerjungen eine Woche im Zeltlager in der Pauliner Marsch in der Nähe vom Weserstadion. Als Ehrengast hatte man Baldur von Schirach und den japanischen Jugendführer Graf Yoshinori Futara eingeladen. […]
Ich war 5 Jahre alt als am 2. August 1934 morgens ein Luftschiff über unsere Wohnung in der Koblenzer Straße 13 (damals im Bremer Westen, im Krieg total zerstört) flog und per Lautsprecher etwas bekannt gegeben wurde. Auf den Straßen hatten sich viele Menschen angesammelt, und so standen meine Mutter und ich auch unter ihnen. […]
Neben dem jetzigen Zentaurenbrunnen (errichtet 1958) in den vorderen Neustadtswallanlagen befindet sich ein Gedenkstein, der die Deportation jüdischer Männer, Frauen und Kinder aus der Neustadt im November 1941 erinnert. Ihr Weg führte in Arbeits- und Vernichtungslager nach Minsk in Weißrussland. Etwa 570 Menschen mit jüdischem Glauben wurden in der Zeit der Nazidiktatur aus Bremen nach Minsk […]